2015 Wahrheit, Täuschung und Lüge
Täuschung, Lüge, Maskenspiel, ein Phänomen, das sich wie ein roter Faden durch das Leben zieht. Sie sichern in der Natur das Überleben, prägen im Alltag das Zusammenleben, entscheiden in der Politik über Sieg und Niederlage und bestimmen in der Wirtschaft über Erfolg oder Misserfolg. Weshalb soll es im Strafrecht und im Strafverfahren anders sein? Betrüger und Betrogene, Erwischte und Entkommene, Täter und Opfer, Staatsanwaltschaft und Verteidigung; sie alle jonglieren mit der Wahrheit, mit Fiktion und Wirklichkeit.
Die Schweizerische Arbeitsgruppe für Kriminologie hat ihre Jahrestagung dem weiten Thema "Wahrheit, Täuschung und Lüge" gewidmet und lädt Sie dazu ein, die komplexen Beziehungen und Abgrenzungen in einem interdisziplinären Diskurs zu erkunden. Vorträge und Diskussionen behandeln die Bedeutung von Täuschung und Lüge in ihren unterschiedlichsten Bezügen. Welche Rolle spielen sie für ein friedliches Zusammenleben in einer zivilisierten Gesellschaft? Wie reagiert das materielle Strafrecht darauf? Welche Einbruchstellen für Lug und Trug finden sich im Strafverfahrensrecht und im Strafvollzug?
Referenten und Referentinnen aus den Domänen der Psychologie, der Strafverfolgung und der Strafverteidigung, der Justiz und des Strafvollzugs, der Kriminologie und der Kriminalistik, der Wirtschaftsverbände, der Konsumentenschutzorganisationen und der Medien führen Sie ein in die vielfältigen Erscheinungsformen von Wahrheit, Täuschung und Lüge. Vertreter und Vertreterinnen aus Wissenschaft und Praxis beleuchten das Thema aus unterschiedlicher Optik und führen gemeinsam mit Ihnen kontroverse Diskussionen.
Die Schweizerische Arbeitsgruppe für Kriminologie ist überzeugt, dass auch in diesem Jahr eine aufgeschlossene und ungezwungene Atmosphäre während der Tagung einen fruchtbaren Dialog zwischen den verschiedenen Disziplinen und insbesondere auch zwischen Praxis und Wissenschaft ermöglichen wird.
Das Organisationskomitee freut sich, Sie im Namen des Vorstands der SAK in Interlaken begrüssen zu dürfen.
Marc Graf, Joëlle Vuille, Niklaus Oberholzer