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2017 Strafverfolgung - Individuum - Öffentlichkeit

Im Spannungsfeld der Wahrnehmungen


Das gute Funktionieren der Strafverfolgung hängt von der Interaktion zwischen seinen Akteuren ab. Vom Richter über die Sachverständigen und Zeugen sowie Opfer und Geschädigten, bis hin zum Verurteilten: die Wahrnehmung der einen durch die anderen und die Erwartungen, welche sie gegenseitig haben, beeinflussen die Qualität dieser Interaktionen stark. In einem weiteren Sinne beeinflusst die Wahrnehmung, welche die Öffentlichkeit von der Strafverfolgung hat, den Grad an Vertrauen, welche die letztere in den Augen der ersteren geniesst. Über die simplen Vorstellungen hinaus, welche sich die einen von den anderen machen, möchte sich die Schweizerische Arbeitsgruppe für Kriminologie in ihrem Kongress 2017 vertieft mit diesem Spannungsfeld der Wahrnehmungen befassen, die – in ihrer Gesamtheit – das Bild der Strafverfolgung bestimmen. Die Themen, die am Kongress behandelt werden, beschäftigen sich mit der öffentlichen Wahrnehmung der Strafverfolgung und der Sanktionen, die sie gegen die Verurteilten verhängt, mit den gegensätzlichen Wahrnehmungen der Behördenmitglieder, der Experten sowie der Parteivertreter, mit den Wahrnehmungen der Opfer und Geschädigten, der Polizei, der Verurteilten, der Mitarbeitenden im Vollzug sowie, schliesslich, mit der unterschiedlichen Wahrnehmung der Geschlechter und der Nationalität durch das Strafjustizsystem.

Referenten aus den Bereichen der Justiz, der Polizei, des Strafvollzugs, der Psychiatrie, der forensischen Medizin, aber auch aus dem Kreis der Insassen, werden ihre Standpunkte darlegen und ihre Wahrnehmungen der Strafverfolgung und ihrer Akteure vergleichen, um am Ende eine differenzierte Sicht darauf zu ermöglichen, was Strafverfolgung und Strafjustiz in der Schweiz von heute bedeuten.

 


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